Das Buch analysiert die Konsequenzen der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen im Kontext neoliberaler und militaristischer Politik aus der Perspektive der indigenen Widerstandsbewegungen in den südmexikanischen Bundesstaaten Chiapas, Oaxaca und Guerrero. In einer detaillierten Betrachtung werden die verschiedenen Interessen der jeweiligen gesellschaftlichen Akteure dargestellt, deren soziales Spektrum von der mexikanischen Bundesregierung, bundesstaatlichen Gouverneuren, Lokalpolitikern, Militärs, paramilitärischen Verbänden, mexikanischen und transnationalen Unternehmen, internationalen Finanzorganisationen über oppositionelle politische Parteien, Gewerkschaften, Frauenorganisationen, Indígena-Zusammenschlüssen, Umweltverbänden etc. bis hin zu fundamentaloppositionellen Gruppierungen und Guerillaverbänden reicht, und so die hochkomplexe südmexikanische Realität bildet. Im Zentrum des Buches, das auf über 60 aktuellen Interviews basiert, stehen die Kritik, die Projekte, die alternativen Vorschläge sowie die darüber hinausgehenden Zielvorstellungen der autonomen indigenen Organisationen, die sich im Widerstand gegen die mexikanische Regierung befinden. Neben Angehörigen der Zapatistischen Armee zur nationalen Befreiung (EZLN) kommen Aktivistinnen und Aktivisten zahlreicher anderer indigener Organisationen aus dem Umfeld des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI) sowie der „Anderen Kampagne“ zur Wort, einer neuartigen horizontalen gesellschaftlichen Mobilisierung, die danach strebt, mit friedlichen Mitteln eine neue, linke und antikapitalistische Verfassung „von unten und für unten“ in Mexiko durchzusetzen. Eingebettet werden die Analysen in eine soziologische Reflexion über Chancen und Grenzen der autonom-emanzipatorischen indigenen Bewegungen.